Elektrofischen Pfleiderer

Elektroabfischen am Pfleiderer-Kanal am 03.03.2023

Die rechtsseitige Mauer des Pfleiderer-Kanals wird im Rahmen der gemeinsam von der Stadt Gernsbach und dem Regierungspräsidium Karlsruhe durchgeführten Hochwasserschutzmaßnahme   deutlich erhöht. Um die Baumaßnahme zu ermöglichen, musste der Pfleiderer-Kanal abgelassen und die im Kanal befindlichen Fische mittels eines Elektrofanggerätes herausgefischt werden. Diese Aufgabe wurde vom Gewässerökologe Frank Pätzold zusammen mit dem Gernsbacher Sportfischerverein „Petri-Heil“ durchgeführt.

 

Mit großen, in den Kanal eingebrachten Sandbehältern wurde der Kanal nach unten zur Hoeschbrücke zu abgedichtet und das Kanalstück bis zum Kraftwerk mittels Pumpen leergepumpt.

Kanal

Mit einem Bagger wurde das Boot in das restliche Wasser des Kanals herabgelassen …

Bagger Boot

… und mit den benötigten Utensilien, vor allem dem Stromerzeuger, dem Fangkescher, den Kabeln sowie den Behältern zur Aufnahme der zu fangenden Fische bestückt.

Boot1

Und schon konnte Gewässerökologe Frank Pätzold mit seiner Arbeit beginnen.

Wie Harald Rieber vom Gernsbacher Sportfischerverein „Petri-Heil“ hier zeigt, waren es am Anfang nur kleine Fische, die vom Elektrofanggerät vor allem in der Nähe von Pflanzbüscheln und größeren Steinen aufgestöbert wurden.

kleineFische

Das sollte sich ändern, als die Elektrobefischung im Kanaltunnel mit deutlich tieferem Wasser fortgesetzt wurde.

Boot4

Jetzt mussten die Fische, die durch das Elektrofang-geräte kurzzeitig betäubt waren, von den mit-helfenden Vereinsmitgliedern des Gernsbacher Sportfischervereins „Petri-Heil“ eimerweise hoch-gezogen werden, um sie dann so schnell wie möglich unterhalb der Sperre wieder in die Murg zu entlassen.

Dort konnte man genau beobachten, wie bei den Fischen schon nach kurzer Zeit die Muskellähmung nachließ und die Fische dann wieder ganz normal im nun tieferen Wasser davonschwammen.

Insgesamt wurden bei der Aktion ca. 100 große Döbel, ca. die doppelte Menge an mittleren und kleineren Döbeln, sowie Mühlkoppen, Schmerlen und Elritzen umgesetzt. Zu den interessanteren Fischarten, die gefangen und umgesetzt wurden zählten:

Zwei sehr schöne große Bachforellen,

Eine Quappe mit einer Länge von ca. 33 cm. Im Jahre 2020 waren vom Regierungspräsidium gut 500 Stück ca. 3-4 cm große Quappen am Hahnbacheinfluss in die Murg eingesetzt worden. Und wie man sieht sind sie ganz schön abgewachsen.

Sechs Lachse mit einer Länge von ca. 13 cm. Auch diese Lachse stammen vermutlich von den Besatzmaßnahmen der vergangenen Jahre in den verschiedenen Abschnitten der Murg.

Sowie eine ebenfalls ca. 13 cm große Barbe. Ein Aal konnte zwar auch vom Elektrofanggerät aufgespürt werden, es gelang ihm aber zu entwischen.

Lachs

Als Resümee aus dieser Aktion konnte festgehalten werden, dass die Murg in den Teilbereichen, in denen der Kormoran aufgrund der besonderen Flussmorphologie nicht auf die Jagd gehen kann, eine ausgezeichnete und vielfältige Fischpopulation aufweist.