Zweites Elektroabfischen im Hinterer Kurparksee  am 16.09.2023

Beim ersten Elektroabfischen Anfang Juli dieses Jahres konnten leider nicht alle „Bewohner“ des Sees gefangen werden. Die vor dem Stromstoß flüchtenden großen Fische hatten damals so viel Schlamm aufgewirbelt, dass das Elektroabfischen nach 3 Stunden aufgegeben werden musste.

Um den See für das geplante Ausbaggern des Schlamms und der Sandeintragungen „fischfrei“ zu machen, hatte die Stadt Gernsbach den Gewässerökologen Frank Pätzold erneut beauftragt, die restlichen Fische mit einem zweiten Elektrofischen zu entnehmen. Dieses Elektroabfischen fand am 16.9.2023 statt und dieses Mal stand ihm sein Sohn als wichtigster Helfer zur Seite. Den Abtransport der Fische im großen, mit Sauerstoff belüfteten Behälter und die Verbringung der Fische in den Träufelbachsee übernahm wieder Harald Rieber mit seinem Sohn und weiteren Helfern vom Gernsbacher Sportfischerverein Petri-Heil.

Wieder wurden zunächst alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen und von Frank Pätzold auch nochmal im Detail erläutert. Wie gefährlich diese Tätigkeit sei, sehe man daran, dass es im Schnitt            einen tödlichen Unfall pro Jahr gäbe. Frank Pätzold konnte jedoch von sich berichten, dass es bei ihm in seiner langjährigen Tätigkeit noch nie einen nennenswerten Unfall beim Elektroabfischen gegeben habe.

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Nachdem das Boot zu Wasser gelassen und der Stromgenerator angeworfen waren, begann die erneute Jagd auf die großen Karpfen. Da sich diese bei der Annäherung des Bootes sofort entfernten, musste Frank Pätzold den stromführenden Kescher so weit wie möglich werfen.

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Sofern dabei dann der Kescher in die unmittelbare Nähe einer der großen Karpfen kam und dieser in seiner Flucht etwas langsamer wurde, musste sein Sohn das Boot entsprechend der Kommandos seines Vaters so steuern, dass der Kescher immer in der Nähe des Karpfens blieb, um diesen betäubt zu halten und dann ins Boot holen zu können.


Während des Abfischens war großer Publikumsverkehr im Kurpark, Radfahrer, Spaziergänger und vor allem Hundeführer (die mit ihren Lieblingen auf dem Weg zum Hundeschwimmtag im Igelbachbad waren) blieben stehen, um die Aktion eine Weile zu beobachten. Dabei wurden natürlich den bereitstehenden Helfer des Gernsbacher Sportfschervereins Petri Heil viele Fragen gestellt:

„Warum werden die Fische herausgefangen?“ Weil der Kurparksee zu verschlammt und zu sehr versandet ist und daher ausgebaggert werden muss. „Was macht man denn mit den großen Karpfen oder den großen Goldfischen, werden die jetzt gegessen?“ Nein, die werden alle in den Träufelbachsee umgesetzt. „Wie schwer bzw. wie alt sind denn diese großen Karpfen?“ Mindestens 20 Jahre und ca. 8-10 kg bringen sie schon auf die Waage. So groß und dick sind sie geworden, weil es für viele Kinder auf dem benachbarten Spielplatz immer ein besonderes aufregendes Ereignis war, die von zu Hause mitgebrachten alten Brotreste an die Enten und die unter der Wasseroberfläche lauernden Karpfen zu verfüttern.

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Zwei dicke Goldfische

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 Einer der ca. 8-10 kg schweren Karpfen

Am Ende der knapp 3-stündigen Aktion wurden insgesamt 5 große Karpfen, 1 großer Koi, 2 große Goldfische, eine größere Bachforelle und ca. 20 kleinere bzw. mittlere Bachforellen aufgespürt, gekeschert und zum Transportbehälter gebracht. Frank Pätzold war der Ansicht, dass nun nach der zweiten Elektroabfischung alle größeren Fische aus dem See sein müssten. Die Mitglieder des Gernsbacher Sportfischervereins Petri Heil vermuteten dagegen aufgrund vorhergehender Beobachtungen bzw. Zählungen, dass eventuell noch ein „Karpfen-Methusalem“ in einem der „Winterlöcher“ entkommen sein könnte. Diese Löcher verschaffen sich die Karpfen mit Schwanzbewegungen im tiefen Schlamm, um dort überwintern zu können.


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Der stattlichste der gefangenen Karpfen wurde vor dem Umsetzen in den Träufelbachsee nochmals für das Vereinsarchiv festgehalten.


Jedenfalls war es ein erfolgreicher Tag und vielleicht können sich die Kurparkspaziergänger im nächsten Jahr an einem wieder schlamm- und schwemmsandfreien Kurparksee erfreuen. Auch der Gernsbacher Sportfischerverein wäre glücklich, wenn dieses von ihm gepachtete Fischgewässer dann auch wieder von seinen Mitgliedern genutzt werden könnte.